Der Prazsky Krysarik  ist wieder da !!

Ein Geschenk der Könige

                          

Um ein Schnurrbarthaar wäre er ausgestorben, der Prazsky Krysarik  (Prager Rattler). 

Weil unfähige Richter ihn auf Ausstellungen jahrelang irrtümlich als mickrigen Zwergpinscher disqualifiziert hatten. Und das passierte ihm, dem Vertreter der traditionsreichen böhmischen Hunderasse, dessen Stammbaum bis ins elfte Jahrhundert wurzelt! Damals hätte es keiner gewagt, ihn als Mini - Zwergpinscher zu beleidigen wegen der drei Zentimeter, die sein Widerrist unter dem des grossen Vetters liegt. „Tiefergelegt“ war damals bei Toyhunden ebenso angesagt wie heute bei schnellen Autos. 

Damals unterhielt der Prazsky Krysarik am Böhmischen Königshof durchlauchtigste Hoheiten als Spielhund. Der fledermausohrige Vierbeiner fand auch als beliebtes Präsent auf vielen europäischen Fürstenhöfen Freunde. 1377 schenkte z. B. der tschechische Kaiser Karl IV. seinem Namensvetter, dem französischen König , einen Krysarik.

Diesen Namen allerdings erhielt der Toy - Hund erst später: mit dem Niedergang des böhmischen Königshauses nach der Schlacht am Weissen Berg um 1620 geriet der Fürstenhund ausser Mode. Dank seiner Talente jedoch überlebte er jahrhundertelang im einfachen Volk. Dort kannte man ihn bald als Krysarik (Rattler): Das Schosshündchen erwies sich nämlich trotz seiner eher zierlichen Gestalt als furchtloser, wendiger Rattenfänger. Trotzdem verloren die Krysarik im Laufe der Zeit fast ihre Identität gegenüber den Zwergpinschern, mit denen sie oft verwechselt wurden und fristeten häufig ein Dasein als überqualifizierter Hofhund.

Dank engagierter Hundefreunde jedoch verschwand der Krysarik nicht von der Bildfläche: Hunde - Fan Theodor Rotter hatte während der 30er Jahre des Pudels Kern in dem „Zwergpinscher“ entdeckt und die besten noch erhaltenen Krysarik's über Zeitungsinserate aufgespürt und mit der Zucht begonnen. Unglücklicherweise verlor Rotter in den Kriegswirren seine Zuchtunterlagen. Erst der 2. Versuch, die alte Rasse zu retten, gelang 30 Jahre später unter Leitung von Dipl. Ing. Findejs: Heute wedeln 1000 Krysarik's „weltweit“, fast alle in Tschechien. Nur dort und in der Slowakei ist die Rasse übrigens FCI - anerkannt.

Foto:
Anhänglich, intelligent, ein furchtloser Jäger. Die altböhmische Rasse Prazsky Krysarik.
Aufmerksame Kundekenner sorgten dafür, dass es ihn noch gibt

Text übernommen aus:
„Ein Herz für Tiere“ - 1/97                                                                         
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